Gastbeitrag: Ute und PRE Camino
Ute + PRE Camino, der eigentlich USO III heißt
Als ich Deine Beiträge gelesen haben musste ich feststellen wie ähnlich unsere Geschichte ist.
Ich habe als Jugendliche angefangen zu reiten. Ob nun im Urlaub mit den Eltern in Dänemark oder in dem Umkreis, in dem ich wohnte, immer hatte ich eine Gelegenheit gefunden zu reiten. Da nicht viel Geld vorhanden war, verdiente ich mir meine Reitstunden mit Stall ausmisten oder ähnlichem.
Mit Anfang 20 hatte ich dann ein eigenes Pferd. Mit meinem damaligen Freund konnte ich mir den lang ersehnten Traum erfüllen. Ich war in der Springreiterei zu Hause und habe bei Schleppjagden mitgeritten.
Leider musste ich mich aus persönlichen Gründen von meinem Pferd trennen und bin danach nur noch ab und zu mal geritten. Irgendwie hatte ich auch die Lust verloren, denn wie bei Dir hatte ich keine Lust auf Schulpferden zu reiten und auch mir taten die Pferde leid. Also habe ich komplett aufgehört zu reiten.
Wie kommt man nun zu einem Spanier
Ich habe auf einem Pferdetag eine Showreiter Gruppe (El Montesa) kennen gelernt. Sie hatten eine spanische Show aufgeführt mit ihren wunderschönen PRE’s. Wir kamen ins Gespräch und haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und als sie hörten, dass ich Flamenco lerne waren sie ganz begeistert und haben mich gefragt ob ich nicht bei ihnen mitmachen möchte. Gesagt – getan. Schon war ich dabei.
Dort entflammte meine Liebe zu dieser Art Pferde. Diese Anmut, diese Eleganz die diese Pferde ausstrahlen hat mich fasziniert. Dabei diese besondere Wesensart dieser Pferde, ich war verliebt.
Und auch die Art wie diese Pferde geritten wurden. Nicht das harte „FN“ reiten, wie ich es gelernt habe. Ich lernte das feine klassische Reiten kennen. Auch Doma Vaquera. Sah, wie die Pferde mit Freude ihre Lektionen präsentierten – ohne Druck – und als Einheit zwischen Pferd und Reiter.
Somit entstand der Wunsch dieses zu lernen und ein spanisches Pferd zu haben. Letztendlich war es mein Mann der mich bestätigte meinen Wunsch in die Tat umzusetzen.
Pferdesuche oder wie Du es ausgedrückt hast:
„Anzeigen lesen, im Internet suchen oder sich vom Seelenpferd finden lassen“
(Was du beim Pferdekauf beachten solltest findest du hier: Pferdekauf)
Mit voller Unterstützung meiner Freunde, die schon seit 20 Jahren PRE’s haben, haben wir uns auf die Suche gemacht, das geeignete Pferd für mich zu finden.
Ich bin den gleichen Weg wie Du gegangen. Internet – Anzeigen – Facebook. Auch ich hatte 2 schöne Pferde bei Nicole in Hamminkeln auf Ihrer Seite gefunden. Dummerweise haben wir im Januar angefangen zu suchen. Und die winterlichen Verhältnisse auf den Straßen machten uns ein Strich durch die Rechnung. Wir konnten nicht mal eben los fahren. Nürnberg -> Hamminkeln ist ja auch nicht gerade ein kurzer Weg. Konsequenz – die Pferde waren dann verkauft.
Wir hatten uns auch noch hier in der Umgebung einen PRE angeschaut, aber der Funke sprang nicht über.
Meine Freunde haben dann die Händlerin angerufen, von der sie ihre Pferde gekauft haben. Sie haben Ihr geschildert was wir suchen. Sie hatte zwei Pferde, die für mich in Frage kommen würden. Und hurra, es war kein Schneefall, Glatteis oder ähnliches vorausgesagt. Also ab nach Hannover zu Marion Plumhoff.
Das erste Pferd das sie uns zeigte war ein hübscher Brauner. Aber irgendwie sprach das Pferd uns alle nicht an.
Und dann zeigte sie uns USO! Das war er!
Wir hatten uns alle vier sofort in ihn verliebt. Einfach so – nur durch Blickkontakt – völlig verrückt.
Wir „stürmten“ zu viert in seine Box. Und er stand da, etwas irritiert, aber ließ sich von uns anfassen und bestaunen. Er wurde uns vorgeritten inmitten einer Ponyreitstunde. Auch das hat ihn nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Dann kam der Moment wo ich rauf sollte. Oh war ich aufgeregt – Angst nichts richtig zu machen. Und es klappte auch nicht sehr viel.
Aber trotzdem – das war der Moment in dem ich mir sicher war – das ist mein Pferd!
Mit ihm zusammen kann ich das lernen, was ich möchte. Er war so vorsichtig mit mir. Ein Traum!
Meine Entscheidung war gefallen und es war für alle ziemlich lustig wie enthusiastisch ich sagte, dass ich mein Pferd gefunden habe.
Alle Anwesenden haben sich mit mir gefreut. Der ganze Ponyclub, die Bereiterin, die Verkäuferin und mein Mann und meine Freunde.
Nachdem wir ihn dann wieder in die Box zurück gebracht und versorgt hatten, ging es um die Formalitäten.
(Welche Formalitäten beim Pferdekauf zu erledigen sind liest du hier: Formalitäten)
Und da stand ich und mir liefen nur noch die Tränen runter: Ich habe meinen Andalusier – meinen eigenen – etwas ganz besonderes. Es dauerte eine Weile bis ich mich gefangen hatte.
Es wurde der Vertrag unterzeichnet und ich bekam die Papiere in die Hand. Danach hatte ich gar nicht gefragt und ganz ehrlich gesagt, es war mir auch nicht wichtig ob dieses Pferd Papiere hat oder nicht.
Leider konnte ich – mein Pferd – ja auch nicht gleich mitnehmen. Wir waren ja ohne Anhänger gefahren. Also musste ich noch warten und hoffen dass es das Wetter es zulässt am nächsten Wochenende wieder zu fahren und mein Pferd zu holen. Und es war möglich!!!
Stall
Mit dem Entschluss sich ein eigenes Pferd zu kaufen, habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Stall gemacht.
Gar nicht so einfach einen Stall zu finden, der auch noch einen Platz frei hat.
Wichtig war mir, dass es den Pferden dort gut geht und der Stall nicht so weit von meinem Zuhause entfernt ist.
Gefunden habe ich einen Stall, aber mit meinem quicklebendigen PRE Schimmel falle ich schon sehr auf in einem Reitstall mit ausschließlich deutschem Warmblut (Braune und Füchse).
Und dann reite ich auch noch mit einem spanischem Sattel und einem Vaquerozaum, nicht FN-konform und dann auch noch eine Wiedereinsteigerin. Einige im Stall sind damit anscheinend überfordert.
Anfänge
Camino ist da! Oh ist das Aufregend! Für mich und für Camino.
Die ersten Tage haben wir mit Putzen, Hof und Reithalle erkunden verbracht.
Die Spiegel in der Reithalle waren schon recht aufregend. Aus dem Nichts war da noch ein Pferd.
Dann haben wir uns ganz langsam an die Bodenarbeit gewagt. War für uns beide Neuland. Klappte dann aber doch recht gut. Und nach und nach haben wir uns immer besser verstanden. Die Leute um uns herum hat es immer noch irritiert.
Ob ich denn gar nicht reiten werde. Bodenarbeit kannten sie bis dato nicht so. Longieren ja – aber….
Nach 3 Wochen habe ich mich dann mal auf Camino gesetzt. Es klappte richtig gut. Ich war begeistert. Allerdings erstmal nur im Schritt. Und ganz viel am langen Zügel.
Und so haben wir uns immer mehr gesteigert. Mittlerweile reiten wir auch aus. Was er allerdings überhaupt nicht mag wenn er alleine ist. Weder beim Spazieren gehen an der Hand noch beim Ausreiten. Da müssen wir noch sehr viel daran arbeiten.
Sattel
Von Freunden habe ich einen spanischen Sattel von Marjoman gekauft, aber ich denke, dass ich mich, wenn Camino sich verändert, für einen Deuber Sattel entscheiden werde.
Gebiss
Auch ich habe mit einer doppeltgebrochenen Schenkeltrense angefangen und Camino war überhaupt nicht glücklich damit.
Auf Anraten meiner Spanier-erfahrenen Freunde habe ich mich dann auch für die Springkandare/Kimblewick entschieden und mein Pferd ist glücklich. Ich denke, dass er in Spanien auch mit Kandare geritten wurde und es ihm dadurch vertraut vorkommt.
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